Tischtennis

Tischtennis: Saison 2021/22 mit sofortiger Wirkung beendet

20220206 Beitragsbild Tischtennis Saisonabbruch 202122

Am Mittwoch, 02. Februar verkündete der Tischtennisverband Schleswig-Holstein das Aus der laufenden Spielzeit. Für unsere Teams wird diese überraschende Entwicklung keine unerwarteten Folgen haben.

Tischtennis-Saison 2021/22 in Schleswig-Holstein beendet

Viel wurde nach der im Dezember beendeten Vorrunde spekuliert, ob es angesichts der sich verschärfenden Corona-Lage überhaupt eine Rückrunde geben würde. Zwar wurde diese im Kreis Segeberg Ende Januar begonnen, aber nicht mal eine Woche nach den ersten Aufschlägen legte der Landesverband eine Vollbremsung hin: In einer gemeinsamen Videokonferenz des TTVSH-Präsidiums mit den Bezirks- und Kreisvorständen, wurde am 01. Februar offiziell beschlossen, die Saison in den Klassen der Damen und Herren unverzüglich zu beenden.

Dem zu diesem Zeitpunkt für viele Aktiven unerwarteten Beschluss, gingen mehrere kleine, jedoch nicht eindeutige Schritte in diese Richtung voraus. Rückblick: Über TTLive, dem offiziellen Tischtennis-Ergebnisdienst des Landesverbandes, kündigte der Kreisverband Segeberg am 28.12.2021 einen Rückrundenstart für den 24.01.2022 an. Am 12.01.2022 ließ der Bezirk IV, zu dem der Kreisverband Segeberg gehört, für die Bezirksligen eine Verschiebung des Rückrundenstarts auf den 06.02.2022 verlauten. Wenige Stunden später am Abend desselben Tages, gaben die Segeberger wiederrum einen Start für die gemeinsame Kreisliga Segeberg/Stormarn zum 17.01.2021, für die Kreisklassen zum 24.01.2022 bekannt. Zwei Tage danach wurde diese Planung nochmals öffentlich vom KTTV Segeberg  bekräftigt. Rund zweieinhalb Wochen später wurde durch den finalen Präsidiumsbeschluss all dies obsolet.

 

2018 04 28 Finale 07 Brust Suhr
Schluss mit der Punktejagd: Christopher Brust (links) und Olaf Suhr müssen
mit Ihrer Mannschaft die Saison ungewollt beenden.

 

Der SV Schmalensee, in dieser Spielzeit nur noch mit seiner 2. Mannschaft in der 3. Kreisklasse vertreten, konnte in der Rückrunde nur ein einziges Spiel bestreiten. Das Derby beim Nachbarklub TSV Quellenhaupt IV ging am 28.01.2022 mit 1:7 verloren. Mit 2:14 Punkten belegt das Team den vorletzten Tabellenplatz. Als Schlusslicht und erster Absteiger stand bereits Mitte der Hinrunde der TuS Stuvenborn-Sievershütten fest. Auf das SVS-Team warten möglicherweise noch sogenannte Anwartschaftsspiele. Sollten diese erfolgreich bestritten werden, so könnte die Mannschaft dem Abstieg aus der 3. Kreisklasse noch entgehen. Zur Erläuterung folgt ein Auszug aus der gültigen Wettspielordnung:

Anwartschaftsspiele sind Mannschaftskämpfe nach Abschluss der Hauptrundenspiele zur Ermittlung von Anwartschaften auf eine bestimmte Spielklasse. Hierfür werden Mannschaften aus verschiedenen Gruppen und ggf. aus verschiedenen Spielklassen des Punktspielbetriebes nach Maßgabe der Auf- und Abstiegsregelung zusammengeführt. Anwartschaftsspiele sind vorsorglich, d. h. es gibt für die Sieger keine Gewähr auf die Zuordnung zur Spielklasse, für die eine Anwartschaft ermittelt wird.

Bereits vor Saisonbeginn hatte unser Verein seine 1. Mannschaft aus der Kreisliga Segeberg/Stormarn zurückgezogen. Sie stand damit als erster Absteiger fest und dürfte ab Herbst dieses Jahres regulär in der 1. Kreisklasse starten.

Was bedeutet das abrupte Saisonende für die Mannschaften?

Die Spielzeit 2021/2022 wird als einfache Runde (Hinserie) gewertet. Es gilt also die Tabelle am Ende der Hinserie als Abschlusstabelle. Die Auf- und Abstiegsregelungen bleiben unberührt. Mannschaften, die sich für die Teilnahme an Relegationsspielen qualifiziert haben, erhalten automatisch das Startrecht in der höheren Spielklasse. Vorgesehene Anwartschaftsspiele müssen durchgeführt werden. Die neue Spielzeit wird voraussichtlich Mitte September dieses Jahres beginnen.

Für den TT-Nachwuchs wurde eine andere Entscheidung getroffen. Der Punktspielbetrieb der Jugend wird bis zum 27.02.2022 unterbrochen, danach soll eine Wiederaufnahme bis zum Beginn der Sommerferien möglich sein - sofern die Corona-Entwicklung dieses Vorgehen erlaubt.

Wie wird die TTVSH-Entscheidung unter den Tischtennisspieler:innen aufgenommen?

Verbandsseitig wurde das Saisonaus in einem am 05.02.2022 online veröffentlichten Rundschreiben ausführlich begründet:

Die o. g. Entscheidungen des TTVSH-Präsidiums erfolgten nach einem Austausch per Videokonferenz mit den Vorsitzenden, Jugend-, Schüler- und Sportwart*innen aller Kreisverbände und Bezirke. Dieser Austausch ergab ein sehr eindeutiges Stimmungs-/Meinungsbild hinsichtlich eines einheitlichen Vorgehens innerhalb des TTVSH und eines allgemeinen Abbruchs der Punktspielserie 2021/2022 im Bereich der Damen und Herren. Dies begründet sich dadurch, dass es eine relevant große Anzahl an Spieler*innen gibt, die in der aktuellen Pandemie-Situation aus Sorge um die eigene Gesundheit und/oder die Gesundheit von Angehörigen, Kolleg*innen oder Freund*innen nicht am Spielbetrieb teilnehmen möchten. In der aktuellen Situation sollen diese Spieler*innen nicht zum Punktspielbetrieb „gezwungen“ werden. Eine relevant bessere Pandemie-Situation wird jedoch erst in einigen Wochen erwartet. Zu diesem Zeitpunkt ist es dann Ferienwochen, Feiertage und mögliche Relegations- bzw. Anwartschaftsspiele eingerechnet – nicht mehr möglich, die Punktspielserie 2021/2022 zeitgerecht zu beenden.

Kontrovers diskutiert wird zurzeit, ob ein Abbruch wirklich angemessen ist und es die besagte "relevant große Anzahl an Spieler*innen" gibt, die aus Sorge keine Punktspiele absolvieren wollen. Fest steht: Der Landesverband hat vor seinem Beschluss zumindest kein Stimmungsbild aus den Segeberger Vereinen eingeholt. Über den Kreisvorstand erfolgte keine Abfrage bei den Klubs. Offensichtlich hätten sich viele Spieler:innen diese Rückfrage vor einer Entscheidung gewünscht, wie öffentliche Diskussionen in mehreren Chats zeigen. Allein auf der Landesverbandsseite im Ergebnisdienst TTLive werden zurzeit vier Forums-Debatten mit teils sehr deutlichen Worten dazu geführt.

Die SVS-Aktiven waren natürlich nicht erfreut über diese Entwicklung, aber können sie nachvollziehen und arrangieren sich damit. Außerdem ist ein Saisonende nicht gleichzusetzen mit einem Spielende. Vor wenigen Tagen meldete sich ein Vertreter des SV Schwarz-Weiß Westerrade IV, Mitbewerber des SVS in der 3. Kreisklasse, bei Spartenleiter Olaf Suhr: Das Team würde gerne ein Freundschaftsspiel gegen unseren Verein austragen, um sich auch außerhalb des Trainings in lockerer Atmosphäre messen zu können. Aus einer spontanen Anfrage wurde kurzerhand ein Plan: Freitag, 18. Februar, 19:30 Uhr - erster Aufschlag nach dem Saisonabbruch in der Sporthalle an der Tarbeker Straße.

 

Bericht: Christopher Brust

 

 

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