Tischtennis
Tischtennis: SVS verliert hart umkämpftes Spitzenspiel
- 09. Februar 2025
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Eine spannende Partie mit vielen hochkarätigen Szenen ging nach drei Stunden an den BSV Kisdorf II.
4. Kreisklasse Segeberg
Freitag, 07.02.2025: SV Schmalensee - BSV Kisdorf II 4:7
"So fühlt sich also verlieren an - ein Scheißgefühl", stellte Mannschaftskapitän Olaf Suhr etwas zerknirrscht nach dem letzten gespielten Ball fest. Über 4 Monate hielt die beachtliche Ungeschlagen-Serie des SVS, ehe starke wie hochmotivierte Gäste aus Kisdorf diesen Siegeszug abrupt ausbremsten. Die jungen TT-Cracks schoben sich dadurch am SVS vorbei auf Platz 1 in der Tabelle.
Vor Spielbeginn schien kurz fraglich, ob es an diesem Abend überhaupt Aufschläge an der Tarbeker Straße geben würde. Trotz moderner Ausstattung mit Navigations-App auf dem Smartphone, fanden die Kisdorfer nicht rechtzeitig zur Spielstätte. MIt 10 Minuten Verspätung startete dann doch das mit Spannung erwartete Spitzenspiel. Im ersten Doppel begegneten Christopher Brust/Gerd Achterberg dem Gäste-Duo Collin Gaden/Kim Körner. Unsere Links-Rechts-Kombination unterband mit klugen Platzierungen zumeist das starke Offensivspiel der jungen Kisdorfer. Im Verbund mit variablem Aufschlagschnitt und immer wieder kompromisslosen Angriffen, behielt die SVS-Paarung trotz eines Satzverlusts die Spielkontrolle, und setzte sich mit 3:1 durch. Am Nachbartisch kassierte das Heimteam den ersten Dämpfer: Bernd Figura/Olaf Suhr, in der Hinserie bestes Doppel der 4. Kreisklasse, bekamen mit Thimo Wieschiolek/Tobias Gröwoldt einen dicken Brocken vorgesetzt. Satz 1 sicherten sie sich noch 11:7, aber dann bekamen die Gäste einen Lauf, den unsere Jungs nicht mehr stoppen konnten. Nach vier Sätzen mussten sie gratulieren (11:7, 8:11, 8:11 und 4:11).
Richtig actionreich sollten die anstehenden Einzel werden. Die erste Show lieferten sich Christopher Brust und Collin Gaden. Unserem Brett 1 war schon vor der Partie klar, dass ein harter Schlagabtausch auf ihn warten würde, womit er recht behalten sollte. Es entwickelte sich ein Spiel, das alles bot, was am Tischtennis Spaß macht: listige Aufschläge, beidseitige Topspins, starke Schüsse, Ballonabwehr. Vier Sätze lang wurden aus Kurz-Kurz-Schupfs heftige Attacken, beantwortet mit Gegen-Topspins, harten Blocks oder defensiven Loop-Bällen aus 4 bis 5 Metern Tischdistanz Richtung Hallendecke. Kein Spieler konnte sich richtig absetzen, beide blieben sich auf den Fersen. Der junge Gaden (U18), technsich sehr gut ausgebildet, zog das Duell, in dem Nuancen entschieden, durch manch schwer lesbaren Aufschlag und vereinzelt mutigere Spieleröffnung letztlich verdient auf seine Seite (1:3). Genauso hart kämpfen musste Bernd Figura mit Thimo Wieschiolek. Erst ein klares 11:3 in Satz 1, danach eine ganz enge Kiste über die nächsten drei Durchgänge: Kisdorfs Einser holte sich zwei mit 10:12 und 11:13. Barny biss sich zurück und gewann Satz 4 mit 12:10. Im Entscheidunsdurchgang kippte das Geschehen leider klar 5:11 zugunsten des Gastes, der diesen Punkt einheimste (2:3). Besser verlief die nächste Begegnung, in der Olaf Suhr gegen Kim Körner antrat. Zu Beginn erspielte sich Olaf eine 1:0-Satzführung, schwächelte jedoch in Satz 2 in Form zu lang geratener Auf- und zu passiver Rückschläge, die Körner zu entscheidenden Punktgewinnen nutzte. In der Folge stabilisierte sich unser Kapitän, zog konsequenter durch, platzierte besser und damit erfolgreicher. Zwei weitere enge Sätze schnappte sich Olaf zum Sieg (3:1). Für Gerd Achterberg wurde die Hürde Tobias Grönwoldt etwas zu hoch. Kisdorfs ehemalige Nr 2 ist im unteren Paarkreuz ein Garant für Zählbares, was er an diesem Abend unter Beweis stellte. Obwohl Gerd phasenweise gut in unterwegs war und sehenswert punkten konnte, musste er schließlich die Überlegenheit Grönwoldts anerkennen (1:3).
Das obere Paarkreuz sollte auch in der 2. Runde für Spektakel sorgen. Christophers Aufeinandertreffen mit Wieschiolek, den er in Kisdorf noch glatt 3:0 bezwingen konnte, entfaltete sich ähnlich aufregend wie sein erstes Einzel. Topspins in alle Ecken des Tisches, gute Blocks und beachtliche Ballonabwehr sorgten für Staunen und Beifall seitens der Zuschauenden. Einem knapp gewonnenen Satz 1 folgten zwei verlorene Sätze. Durchgang 4 bewegte sich permanent auf des Messers Schneide. Leider bekam unser Linkshänder bis zum Schluss seine Probleme bei der Aufschlagannahme nicht vollends in den Griff. Mehrere Rückschläge landeten hinter dem Tisch, teils säbelte er bei Eröffnungs-Topspins am Ball vorbei. Diese kleinen Punkte ließen letztlich das Pendel zugunsten des zweifesohne stark auftretenden Kisdorfers ausschlagen (1:3). Ordentlich was los war zu gleicher Zeit auch im Spiel Bernds gegen Gaden. Das Nachwuchs-Ass der Gäste baute mit harten Topspins erneut viel Druck auf, aber Barny fand mit guten Blocks sowie Schnittabwehr über seine kurze Noppe auf der Rückhand oft das passende Gegenmittel. Phasenweise scheuchte Gaden ihn richtig durch die Box, doch unsere hochmotivierte Nr. 2 zeigte sich als Ü50-Laufwunder, das viele schwer erreichbare Bälle noch fischte. Der verdiente Lohn für diese harte Arbeit: ein 3:1. Vorentscheidend sollte nun das Spiel zwischen Olaf und Grönwoldt werden. Beide Dreier boten über 5 Sätze reichlich fürs Auge bei wenig Konstanz im eigenen Spiel. Jeder Durchgang ging nahezu klar an einen der Spieler. In starken Phasen punktete unser TT-Spartenleiter mit toll anzusehenden Vorhand-Topspins und -Schüssen, hervorragenden Rückhand-Blocks sowie guten Aufschlägen. Zum Verdruss aller mitfiebernden Mannschaftskameraden, gesellten sich zu diesen Hochzeiten Augenblicke mit unnötigen technischen Fehlern, zu lang geratenen Angaben und vorhersehbaren Angriffen. Vor allem in die solide Vorhand Grönwoldts, von diesem mit punktebringenden Konterspins beantwortet. In Satz 5 erspielte sich der Gast rasch einen klaren Vorsprung, den er sich nicht mehr nehmen ließ (2:3). Sollte es das vielleicht schon gewesen sein? Antwort: nein! Ein dickes Ausrufezeichen sollte Gerd Achterberg noch auf den Tisch hämmern. Das tägliche Bad im Stocksee und das obligatorische Kuchenstück am Nachmittag, scheinen unserer Vier so gut zu tun, dass sie auch im ihrem dritten Spiel dieses Abends voll auf der Höhe war. Gewiefte Platzierungen, fieser Vorhand-Schnitt, Rückhand-Sägen mit der langen Noppe und mehrfach der schwer berechenbar abspringende Vorhand-Topspin, ergaben eine Mischung, die Kontrahent Körner zu keinem Zeitpunkt verdauen konnte - 11:7, 11:2, 11:2. Beim Zwischenstand von 4:6 aus SVS-Sicht begannen die Abschlussdoppel. Beide mussten gewonnen werden, um nicht mit leeren Händen dazustehen. Barny und Olaf starteten gut, holten sich Satz 1 gegen Gaden/Körner mit 11:6. Daran anknüpfen konnten sie aber nicht. Durchgang 2 und 3 wanderten mit 6:11 und 4:11 eindeutig auf die BSV-Seite. In einem hart umkämpften 4. Satz hatet unser Duo mit 12:10 wieder knapp die Nase vorn. Dieser Kraftakt kostete sie offensichtliich zu viel Energie. Im Entscheidungsdurchgang unterlagen sie dem Gäste-Duo mit 6:11. Parallel fuhren Christopher/Gerd nach zwei sehr intensiven Sätze mit 2:0 auf der Siegerstraße. Allerdings war das bereits beendete Doppel zuerst zu werten, sodass Gaden/Körner schon den Siegpunkt für ihr Team eingefahren hatten.
Der Spielbericht im Einzelnen ist im Ergebnisdienst TTLive abrufbar:
Die aktuelle Tabelle findet sich an gleicher Stelle:
https://segeberg.tischtennislive.de/?L1=Ergebnisse&L2=TTStaffeln&L2P=19518
Viel Zeit zur Verarbeitung dieser Niederlage bleibt dem SVS-Quartett nicht. Bereits am kommenden Freitag, 14. Februar steht die nächste Partie beim SC Ellerau III an. Die Gastgeber lagen vor Weihnachten noch auf dem vorletzten Platz. Mit neuer Aufstellung und teils frischem Personal, konnten sie aus drei Rückrundenspielen 4 Punkte holen. Ein gemütlicher Ausflug in den Hamburger Speckgürtel wird's für unsere Jungs nicht werden. Sie müssen sehr konzentriert auftreten, um diese wichtigen Punkte im Aufstiegskampf aus der Fremde mitzunehmen.
Bericht: Christopher Brust, Bilder: Christian Detlof