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Vorstand: Helmut Siebke ist von uns gegangen
- Berichte
- 18. März 2024
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Der SV Schmalensee trauert um seinen langjährigen 1. Vorsitzenden sowie ersten und einzigen Ehrenvorsitzenden.
Helmut Siebke ist verstorben
Ein großer Sportfreund hat das Spielfeld für immer verlassen: Helmut Siebke ist am 7. März 2024 gestorben. Er war Sportler, Ehrenamtler, Förderer, Architekt und auch ein Weltenbummler, der große Fußspuren hinterlässt.
Vielleicht die Kleinsten in der großen weiten Welt, die er gern und in alle Himmelsrichtungen bereist hat. Da war er einer von Vielen. Größer schon dürften die Spuren gewesen sein, die er als Ministerialbeamter der Landesverwaltung gesetzt hat. Dorthin hatte ihn seine Qualifikation als Architekt geführt, die er auch in seinem Heimatdorf Schmalensee zur Entfaltung gebracht hat. Das Sportlerheim von 1983/85 und dessen Erweiterungsbau 1997/98 an der Tarbeker Straße tragen ebenso seine Handschrift wie das Feuerwehrgerätehaus, das 1996 erweitert worden war.
Die größten Spuren aber hat Helmut Siebke nicht in Form von Bauwerken hinterlassen, sondern in der Lebenszeit, die er als Ehrenamtlicher im Sport für andere eingesetzt hat, damit sich an verschiedenen Stellen die berühmten Rädchen in den Uhrwerken erfolgreich drehen können. Gewürdigt wurde dies mit zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen.
Seit den späten 1960er Jahren wirkte der am 11. Januar 1943 geborene Helmut Siebke im TSV Quellenhaupt Bornhöved als Fußballer, Jugendwart und -trainer sowie als Schiedsrichter mit. Ein Umkleidegebäude mit Sanitäranlagen auf dem Sportlatz hat er im Nachbarort entworfen. Von dort entwickelten sich ebenso früh Anknüpfungspunkte zum Kreisfußballverband Segeberg, dessen Spielausschuss er von 1976 bis 1987 führte, und in dessen Schiedsrichterausschuss er mitwirkte. Schiedsrichter-Lehrwart war er bereits von 1970 bis 1974.
Er selbst pfiff schon 1973 Partien bis zur damaligen Verbandsliga, in der Leistungsklasse 1. Der Höhepunkt seiner Karriere als Unparteiischer war am 23. Mai 1976 die Leitung eines Freundschaftsspiels der Kreisauswahl Segeberg gegen die Bundesligaprofis des SV Werder Bremen, in der er den Mannen von der Weser zwei Elfmeter zusprach – selbstverständlich umstritten, zumindest aus Segeberger Perspektive. Späteren Ehrungen tat dies aber keinen Abbruch: Die Schiedsrichter-Ehrennadeln in Silber und Gold des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes erhielt er 1980 und 1986. Der SHFV verlieh ihm zudem seine silberne und goldene Ehrennadel in den Jahren 1989 und 1997.
Der Kreisfußballverband Segeberg zeichnete Helmut Siebke 1985 mit der Ehrennadel und 1990 mit der goldenen Schiedsrichter-Ehrennadel aus. Entsprechend würdigte auch der Deutsche Fußballbund das Wirken des Schmalenseers 2007 mit der Verdienstnadel. Da besaß Helmut Siebke auch schon seit 1986 die Silberne Ehrennadel des TSV Bornhöved, 2010 folgte die in Gold.
Als Mitglied der ersten Stunde hatte er im erst 1980 gegründeten SV Schmalensee im Jahr 1990 die bronzene Ehrennadel erhalten. Die goldene wurde dann quasi für ihn „erfunden“: 1998 erhielt er die Ausfertigung Nr. 1 als Ausdruck des Dankes für die unentgeltliche Planung aller Sportanlagen.
Nachdem er in seinem SVS als Spartenleiter und Jugendwart mitgemischt hatte, übernahm Helmut Siebke 1993 den Vorsitz und übte das Amt bis 2012 aus. In dieser langen Phase traten viele Veränderungen ein, bis hin zur Trägerschaft einer Kinderspielstube im Sportlerheim. Neben Fußball war Tischtennis seine große Leidenschaft, und er übte sich auch mit Begeisterung im Badminton. Wer Neues im Verein etablieren wollte, etwa „Sport für Untrainierte“, einen Jugendfußballverein namens Rot-Weiß Saxonia zusammen mit Nachbarklubs oder den Knicklauf, der rannte bei Helmut Siebke in seinem Häuschen in der Damsdorfer Straße stets offene Türen ein.
Im Jahr 2012 hielt Helmut Siebke die Zeit für gekommen, den Vorsitz im SVS abzugeben. Als Beisitzer mischte er noch bis 2018 mit und 2019 wurde er von der Jahreshauptversammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Eine weitere „Erfindung“ extra für ihn. „Voll verdient!“, würde jedes Mitglied noch heute sagen.
Der sportlichen Verbandsarbeit blieb Helmut Siebke treu. Er war Beiratsmitglied im Kreissportverband Segeberg, der ihm 2012 den großen Ehrenteller verlieh. Die Sportverdienstnadel des Landes Schleswig-Holstein hatte er schon 2010 erhalten. Im Jahr 2012 ehrte ihn die Sparkasse Südholstein mit dem Bürgerpreis in der Kategorie „Lebenswerk“, und die Heimatgemeinde Schmalensee überreichte ihm 2013, den Rückzug vom Vorsitz im Sportverein zum Anlass nehmend, den großen Ehrenteller.
Das Lebenswerk aber war noch längst nicht vollendet. Auch als Ehrenvorsitzender nahm Helmut Siebke aufmerksam an der Vorstandsarbeit teil. Er war Mitglied in Skatrunden, Radfahrgruppen, hielt Kontakt zu Wegbegleitern aus der Zeit im Kreisfußballverband und zu seinen Reisefreundinnen und -freunden. Er war überdies Mitglied der Siedlergemeinschaft Schmalensee bis zu deren Auflösung 2023 – und wurde 2020 für langjährige Mitgliedschaft mit dem goldenen Ehrenzeichen des Verbandes Wohneigentum, Siedlerbund Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Bis zuletzt hielt Helmut Siebke der SVS-Tischtennismannschaft die Treue, stand auch in der laufenden Punktrunde auf der Spielerliste. Seine Tischtennis-Kameradinnen und -kameraden hüteten für ihn in der Sporthalle etwas ganz Besonders: Für Außenstehende war „Helmut’s Platz“ vielleicht nur ein Klappstuhl, tatsächlich aber eine ihm zugedachte Ehrenbezeugung unter Sportfreunden.
Dieser Platz wird nun leer bleiben, aber angesichts vieler Fußspuren, Gespräche, auch manchen Streits, aber vor allem guter Taten wird uns Helmut Siebke in Erinnerung bleiben. Am 19. März wird er im Kreis der Familie und enger Freunde in Bornhöved zu Grabe getragen. Unser aller Mitgefühl gilt seinem Bruder Walter, seiner Schwägerin Ute, ihren Familien und allen, denen er fehlen wird.